Praxis
Das Coimbra-Protokoll ist eine spezielle Form der Vitamin-D 3 -Therapie. Sie wurde von Prof. Dr. Coimbra entwickelt, der seit 2002 erfolgreich mit dem Protokoll arbeitet. Prof. Coimbra ist Dozent an der medizinischen Universität in Sao Paulo und leitet das dortige Forschungsinstitut
für klinisch experimentelle Pathophysiologie.
In unserer Praxis arbeiten wir seit November 2016 mit dem
Coimbra-Protokoll/Therapie und haben inzwischen mehr
als 500 Patienten mit dieser Therapieform behandelt. Wir
erzielen gute Erfolge damit und können fast immer zur Linderung der Symptome beitragen.
Coimbra-Protokoll
Autor
Rainer Didier
Schlüsselwörter
Coimbra-Protokoll, Vitamin D 3 , Multiple Sklerose, Erfahrungsberichte
Bibliografi e
OM – Zs. f. Orthomol. 2022 ; 21 : 28 – 32
DOI 10.1055/a-2014-9418
ISSN 1611-5562
© 2022 . Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag , Rüdigerstraße 14,
70469 Stuttgart, Germany
ZUSAMMENFASSUNG
Das Coimbra-Protokoll ist eine Vitamin-D 3 -Therapie. Sie wurde von
Prof. Coimbra, Dozent an der Universität in Sao Paulo entwickelt und
seit Jahren erfolgreich, u. a. bei der Behandlung Multipler Sklerose
(MS) eingesetzt. Auch die langjährigen Erfahrungen in der eigenen
Praxis zur Therapie u. a. verschiedener Autoimmunerkrankungen sind
positiv. Zwei Patienten mit MS schildern ihre Erfahrungen.
© Felipe Caparrós/stock.adobe.com Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung
Didier R. Coimbra-Protokoll. OM – Zs. f. Orthomol. 2023 ; 21 : 28 – 32 | © 2023 . Thieme. All rights reserved.
Therapie und Indikation
Schon lange ist bekannt, dass Patienten mit Multipler Sklerose (MS) deutlich niedrigere Vitamin-D-Spiegel haben als
Gesunde. Bei seiner Forschung entdeckte Prof. Coimbra,
dass es u. a. genetische Veränderungen gibt, die zu einer
Störung des Vitamin-D-Haushaltes führen. Das Vitamin ist
nicht nur für den Knochen wichtig, sondern hat auch einen
wesentlichen Einfl uss auf das Immunsystem und somit auf
Autoimmunerkrankungen. Im Laufe der Zeit fand Prof.
Coimbra heraus, wie Vitamin D dosiert werden muss, um
zum einen u. a. MS zu behandeln und zum anderen keine
Nebenwirkungen zu hervorzurufen. Hierzu sind einige Laboruntersuchungen notwendig. Parathormon ist hier der
wichtigste Parameter für die optimale Dosierung von Vitamin D.
Um Nebenwirkungen zu vermeiden, müssen sich die Patienten kalziumarm ernähren und reichlich trinken
(2,5 l/d). Auch Sport und körperliche Aktivität sind wichtig und essenziell für den Erfolg. Wie auch bei allen Therapien werden weitere Vitamine und Mineralstoffe ergänzend eingesetzt.
In den meisten Fällen ist die Therapie lebenslang weiterzuführen. Etwa 90 % der Patienten sprechen auf die Behandlung gut an, mit Verbesserungsraten von oft 70-100 % bereits während der ersten 2–3 Monate.
In unserer Praxis behandeln wir u. a. mit dem Coimbra-Protokoll Autoimmunerkrankungen wie
▪ Morbus Parkinson,
▪ MS,
▪ rheumatische Arthritis,
▪ Spondylarthrose,
▪ Autoimmun – Hepatitis – Myositis,
▪ Psoriasis,
▪ Vitiligo,
▪ Morbus Crohn,
▪ Colitis Ulcerosa,
▪ Lupus und
▪ Hashimoto
sowie auch diverse andere Erkrankungen wie
▪ chronische Borreliose,
▪ Autismus,
▪ Sarkoidose,
▪ Burnout und
▪ Allergien.
Zwei unserer langjährigen Patienten schildern im Folgenden ihren Erfahrungsbericht.
Erfahrungsbericht von Patient 1
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich bereits im Alter von
13/14 Jahren erste Symptome der Multiplen Sklerose (MS)
hatte – während des Sommers hatte ich muskuläre Probleme und einige Tage extreme Erschöpfung. In den fol-
genden Jahren spürte ich öfter taube Stellen an den Beinen. Alle Symptome bildeten sich komplett zurück und
meine Leistungsfähigkeit war sehr gut. Ich machte Abitur
und spielte leistungsmäßig Fußball im Verein mehrmals in
der Woche. Während einer sehr stressigen Phase im Studium hatte ich eine Gesichtslähmung und merkte während
eines Ausflugs, dass ich plötzlich öfter stolperte ohne
Grund. Das MRT zeigte keinen Befund. Ich bekam Cortisontabletten und alles bildete sich wieder zurück.
Später hatte ich sehr viel Stress im Beruf, ich merkte im
Sommer beim Fußballspielen, dass ich massive Leistungsprobleme hatte – ich brauchte immer längere Erholungsphasen und bekam sehr oft Kopfschmerzen. Im selben Jahr
nach einem Verkehrsunfall mit Schleudertrauma musste
ich länger pausieren und fand nicht wieder richtig zu meiner alten Form zurück.
In meinem Beruf lief es nicht gut, ich war im mittleren Management angekommen und unsere Abteilung stand
unter großem Druck. Am Ende wurde mir gekündigt, ich
litt danach unter Schwindel und Panikattacken – heute
weiß ich, dass es sich um MS-Symptome handelte und
keine psychischen Probleme waren. Die behandelnden
Ärzte schickten mich zur Kur und vermuteten ein Burnout.
Ich merkte einfach nur, dass ich oft sehr erschöpft war.
Trotzdem lief es nach der Kündigung nochmal richtig gut
und ich konnte an meine alten Leistungen anknüpfen. Ich
wurde Mannschaftsführerin, merkte aber, dass ich mit
dem Druck nichtmehr so gut zurechtkam.
Alles brach zusammen als ich einen neuen Job bei einem
großen Unternehmen anfi ng. Ich war eigentlich da, wo ich
immer sein wollte und trotzdem fehlte mir die Kraft. Ich
hatte Mühe, bei den langen Heimfahrten wachzubleiben
und litt an starken Rückenschmerzen.
Ich ging deshalb nach der Arbeit zu einem Vertretungsarzt
meines Hausarztes. Dieser guckte sich die Symptome richtig an und überwies mich direkt in die Notaufnahme und
in die neurologische Klinik. 10 Tage später kam ich mit
einer MS-Diagnose und einer 5-tägigen Cortison-Stoßtherapie wieder nach Hause und nichts war so, wie es einmal
war. Ich fi ng an ein MS-Arzneimittel zu spritzen. Die Nebenwirkungen führten jedoch zu Arbeitsunfähigkeit und
standen in keinem Verhältnis zu den Symptomen der MS.
Dann spritzte ich ein halbes Jahr ein anderes MS-Arzneimittel. Irgendwie war das für mich alles nicht das richtige.
Ich probierte diverse Ernährungsumstellungen aus, z. B.
die Evers-Diät. Nichts brachte wirklich den Durchbruch.
Ich litt unter extremer Fatigue, äußerlich war aber alles
okay.
2009 erfuhr ich von der CCSVI(chronische cerebrospinale
venöse Insuffi zienz)-Behandlung, eine Klinik in Katowice
(Polen). Ein dort behandelnder Arzt hatte eine Theorie wie-
29Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung
Didier R. Coimbra-Protokoll. OM – Zs. f. Orthomol. 2023 ; 21 : 28 – 32 | © 2023 . Thieme. All rights reserved.
Praxis
der aufgegriff en, bei der der MS eine venöse Ursache im
Gehirn zugrunde liegen soll. Nachdem ich mich ausgiebig
informiert hatte, fuhr ich nach Polen – erst zur Diagnose
und bei einem 2. Besuch zur Operation, bzw. in meinem
Fall der Implantation eines Stents in die Jugularisvene bzw.
um eine Venenklappe off en zu halten.
Mir ging es danach besser, meine Fatigue reduzierte sich
und meine Migräneattacken wurden auch deutlich weniger. Trotzdem erlitt ich nach einem Infekt und einer sehr
stressigen Zeit mit Trauerfällen einen schlimmen MS-
Schub und ich brauchte viele Monate um mich davon ansatzweise zu erholen.
2015 erfuhr ich von meinen CCSVI-Mitstreitern über den
Einfl uss von Vitamin D auf das Immunsystem und ich informierte mich darüber im Internet. Es gab den Kontakt
zu Dr. Coimbra nach Brasilien und einige deutsche Ärzte
reisten nach Sao Paulo, um sich ausbilden zu lassen. Dr. Didier war auch unter ihnen und seine Praxis in 170 km Entfernung für mich gut erreichbar.
Wir starteten die Therapie mit einer Dosis von 60 000 I. E.
Vitamin D täglich. Mein Zustand verbesserte sich sehr
schnell, meine Fatigue war wie weggeblasen und entsprechend konnte ich über Monate immer mehr Aktivitäten
starten, die für mich vorher nicht mehr vorstellbar waren.
Auch meine sonstigen Defi zite im Mineralstoff haushalt glichen wir aus und beobachten dieses seit Jahren. Wir er-
höhten die Dosis Vitamin D zwischenzeitlich auf 100 000
I. E. Mittlerweile liegt die Dosis bei 30 000 I. E. und ich habe
mittlerweile wieder einen relativ normalen Alltag ohne
Einschränkungen.
Meine Diagnose spielt überhaupt keine Rolle mehr und
neuen Bekannten erzähle ich davon nichts. Ich gehe wie-
der arbeiten, feiern, fahre Fahrrad, spiele Fußball, gehe joggen und erziehe einen 8-jährigen Sohn. Natürlich muss ich
auch weiterhin auf eine absolut gesunde Lebensführung
achten, Stress managen, gesund essen, viel trinken und
einfach auf mich achten. Aber insgesamt erscheinen mir
die Jahre von der Diagnosestellung bis zum Start des Coimbra-Protokolls wie ein Leben auf absoluter Sparflamme und jetzt geht es wieder normal weiter. Wir kontrollieren
halbjährlich in der Praxis meine Blut- und Urinwerte. Ich
halte mich generell an die Ernährungsvorschriften wie
keine Milchprodukte. Bei den Terminen besprechen wir
auch meinen psychischen und sonstigen Zustand und passen meine einzunehmenden Mineralien und die VitaminD-Dosis immer neu an. Es läuft richtig gut. Ich bin unglaublich dankbar Dr. Didier und seine Praxis gefunden zu haben.
2017 erhielt ich 2 Wochen nach unserer Hochzeit die Diagnose Multiple Sklerose (MS). Meine Frau brachte mich in
die Notaufnahme des Klinikums, wo sie mich stationär aufnahmen, untersuchten und mit einer akuten Sehnerv Entzündung inklusive schubförmiger MS mit ca. 30 Läsionen
in Kopf-, Brust- und Halswirbel diagnostizierten. Das halbe
Jahr zuvor besuchte ich sehr viele Fachärzte – ohne Erfolg.
Die Entzündungen wurde mit einer 5-tägigen Corti-
sonstoßtherapie gestoppt. Ich wurde mit der Aussage entlassen „… mehr könne man für mich nicht tun und ich solle
einen Neurologen aufsuchen“. So fuhren wir nach Hause.
Schon im Krankenhaus hörte ich immer wieder von den
Ärzten „heutzutage muss man ja nicht im Rollstuhl landen!“, „die Medikamente seien ganz gut“ und „eine weitere Verschlimmerung könne bestimmt gestoppt werden“.
Beim Neurologen angekommen war die Aussicht weniger
rosig. Ich durfte mir ein Präparat aussuchen und entschied
mich für ein altbewährtes MS-Arzneimittel. Wie diese Medikamente funktionierten, war ja unbekannt. Also spritze
ich mir 3-mal pro Woche das Medikament und hoffte auf
ein nur langsames Beeinträchtigungswachstum. Die Nebenwirkungen waren u. a. Hautirritationen, Gereiztheit
und Müdigkeit, die noch zur Fatigue kamen.
Entgegen den vielen Ratschlägen in Selbsthilfegruppen zu
gehen, suchte ich im Internet Menschen, die ihre Hoff nung
nach Besserung noch nicht aufgegeben hatten. Ich fand
durch einen Gastbeitrag im Internet Informationen zum
Coimbra-Protokoll und dies brachte mich zum Arzt Dr. Rainer Didier.
Der Gegenwind, den ich von den Ärzten erfuhr, die ich für
die Voruntersuchungen aufsuchen musste, war heftig!
Sätze, wie „das ist gefährlich“, „Sie bekomme Nierenversagen“ bis „daran können Sie sterben“ waren noch nett
formuliert.
2017 durfte ich mit folgenden Beeinträchtigungen Dr. Didier aufsuchen und im Anschluss mit dem CP beginnen:
▪ Fatigue (andauernde Müdigkeit/Erschöpfung,
Antriebslosigkeit, schwere Arme und Beine)
▪ schlechtes Sehen, Tunnelblick (Umfeld nicht wahrgenommen), weißer Schleier (Sehen, wie durch ein
Milchglas)
▪ Kognitionsstörung (Wortfindungsstörungen,
schlechtes Gedächtnis, Konzentrationsschwierigkeiten, Passwörter, wie Bank-PIN fi elen nicht ein)
▪ Uhthoff -Phänomen bei schon leichter körperlicher
Betätigung (nach 10 Minuten Joggen konnte ich die
rote Ampel nicht mehr erkennen und war somit
verkehrsunfähig)
▪ Kribbeln an linken Zeigefi nger, Daumen und Mittelteil
des Mittelfi ngers
▪ Schluckstörungen
▪ Sensibilitätsstörung auf der Kopfhaut (wie Jucken)
▪ Depressionen
30Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung
Didier R. Coimbra-Protokoll. OM – Zs. f. Orthomol. 2023 ; 21 : 28 – 32 | © 2023 . Thieme. All rights reserved.
Am Folgetag begann ich mit dem Coimbra-Protokoll und
nahm zu Beginn 70 000 I. E. Vitamin D mit den besprochenen Co-Faktoren. Ich erinnere mich noch sehr gut daran,
weil ich kurz darauf morgens die Tabletten nahm, noch
mal totmüde einschlief und beim Aufwachen lange nicht
dagewesene Energie spürte.
Ich hatte erstmals wieder Kraft und Tatendrang. Der Körper wollte sich bewegen. Mein Tunnelblick verschwand.
Ich war im Kopf wieder fitter und die Konzentrationsfähigkeit kehrte zurück (kein Brainfog mehr). Die Erschöpfung
war weniger. Das Kribbeln in den Fingern war wechselhaft
und die Kognitionsschwierigkeiten wurden von anderen
weniger bemerkt. Aus heutiger Sicht war das bei Weitem
nicht mal annähernd gut. Mir war aber sofort bewusst,
dass das Coimbra-Protokoll funktioniert!
Diese Verbesserungen waren auch nicht von langer Dauer.
Nach 2 Wochen flammten die MS-Symptome wie vorher
auf. Aber nicht alle und manche weniger intensiv. Die Unbeschwertheit verschwand wieder. Vor den Augen machte sich ein, wenn auch nur leichter, Schleier breit. Aber der
Tunnelblick verschwand wiederum vollständig. Ich war
glücklich über alles, was sich besserte und bekam Hoffnung.
Ich hatte davon gehört, dass der Verlauf sprung- und wechselhaft sei. Nun lernte ich es kennen und die nächsten Jahre
waren gekennzeichnet von – ich nenne sie „Hochs“ und
„Tiefs“. Ich sage mir noch heute, wenn es mir mal nicht so
gut geht, dass es mir beim nächsten „Hoch“, diesbezüg-
lich besser gehen wird als je zuvor. Ich vergleiche es mit
einem Straßenverkehrsnetz, das bei einer Baustelle stockt
und im Anschluss der Verkehr besser wird. Wenn eine Besserung auftritt, ist das Schema immer gleich. Die Besserung tritt ein, verschwindet nach ein paar Tagen wieder,
um dann dauerhaft zu bleiben.
Heute kann ich sagen, dass die letzten 5 Jahre eine Zeit mit
Höhen und Tiefen war. Anfänglich waren sie sehr intensiv
und schwächten sich mit dem Verlauf der Zeit ab. Es konnte Tage bis hin zu mehreren Wochen vergehen, bis sich
wieder etwas veränderte. Das war immer unterschiedlich.
Die Befl ügelungen ließen mich 2018 an einer Skifahrt teilnehmen. Die körperlichen Anstrengungen konnte ich in
Grenzen halten und somit fahren. Natürlich bekam ich bereits auf der Hinfahrt einen Schub – der mir letzte bekannte. Das MS-Arzneimittel nahm ich bereits ein ½ Jahr und
sollte seine vollständige Wirkung entfaltet haben. Ich setzte es umgehend ab.
Von da an gab es für mich nur noch das Coimbra-Protokoll.
Ich hatte lediglich, wie Dr. Didier bzgl. neu auftretender
Schübe empfahl, die ω-3-Dosis verdoppelt. Nach 3 Wochen war der Spuk vorüber und seitdem habe ich auch nie
wieder etwas davon gemerkt.
Die Höhen und Tiefen gehörten nun zu meinem Leben. Ich
lernte, wenn es mir nicht so gut ging, zu verzichten und
wenn es mir besser ging, mehr zu unternehmen. Nach ein
paar Jahren fiel es mir immer schwerer, kleine Verbesserungen zu benennen. Denn ich kann sagen, dass sich mein
Körper, wenn auch in Zeitlupe, noch immer regeneriert.
Ich freue mich dann immer.
Zum Coimbra-Protokoll gehören aber nicht nur die Nahrungsergänzungsmittel, sondern ebenso bedeutend ist es
auch sein Leben achtsamer zu gestalten und sich Stress zu
entziehen. Ich habe weitestgehend versucht, alle Stressfaktoren aus meinem Leben zu streichen. Hierzu gehöhrten auch Familienangehörige und Themen, die bewältigt
werden mussten. Ich habe mein Leben neu ausgerichtet.
Ich habe mich immer mehr in gesundheitliche Themen
eingelesen und versuchte sie umzusetzen. Vieles klappte
auch nicht, jedoch geht es mir zunehmend besser und so
scheine ich einiges richtig zu machen. Es war ein stetiger
Prozess, den zum Glück meine Ehefrau mit mir ging.
Für das Coimbra-Protokoll ist es wichtig, eine Kalziumdiät
durchzuführen, da die Aufnahme des Kalziums aufgrund
des Vitamin D besser funktioniert. Letztendlich verzichte
ich nur auf Milchprodukte, manche Nüsse und Saaten, wie
Sesam und Mohn. Um die Trinkmenge von 2,5 l am Tag
mache ich mir gar keine Gedanken. Ich verwende eine Umkehrosmoseanlage und trinke für mein Leben gerne dieses
Wasser.
Ich habe mir die wichtigsten Ereignisse rund um das Coimbra-Protokoll aufgeschrieben, um mich besser erinnern zu
können. Für mich sind es großartige Erlebnisse, die ich hier
gerne mit Ihnen teilen möchte:
▪ Juni 2018: Ich bin wie immer meine 15-Minuten-Strecke gejoggt und konnte das 1. Mal bei Ankunft
Straßen- und Nummernschilder lesen (das Sehen war
aber noch schlecht, dennoch ist es ein Riesenerfolg)
▪ Dezember 2018: Ich kann wieder Gesichter beim
Spazierengehen erkennen und das 1. Mal seit 1,5
Jahren wieder einen Ball fangen, wenn ich keine
körperliche Belastung habe.
▪ Februar 2019: Die Orientierung kommt zurück
(Straßen, Ortsteile). In der Nachbarschaft gewinne
ich die Orientierung hinter der 1. Häuserreihe zurück
– unfassbar, aber ich bemerke das nun erst wieder,
nachdem die Orientierung zurückkehrt. Die Erkenntnis ist traurig und schön zugleich!
▪ März 2019: Das 1. Mal konnte ich eine 5-km-Strecke
joggen. Doppelbilder waren stark. Das Sehvermögen
war jedoch einigermaßen okay. Weiterlaufen hätte
aber nicht viel Sinn ergeben.
▪ Mai 2019: Im Alltag habe ich viel mehr Energie. Was
auffi el: Personen, die sich in der Tiefe bewegen, sehe
ich nun scharf, bspw. sehe ich wieder, was der
31Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung
Didier R. Coimbra-Protokoll. OM – Zs. f. Orthomol. 2023 ; 21 : 28 – 32 | © 2023 . Thieme. All rights reserved.
Praxis
vorbeifahrende Autofahrer tut oder wie er ausschaut
(Mimik).
▪ Juli 2019: Ich bin gerade 6 km joggen gewesen. 1.
Eine Taube fl og langsam einen Bogen um mich herum
und landete um die Ecke. Ich konnte sie im Flug sehr
genau verfolgen und beobachten. 2. Zum Ende hin
konnte ich im Lauf die Uhr lesen und das 1. Mal seit
über 2 Jahren zwischen den Funktionen der GPS-Uhr
wechseln und sie lesen.
▪ Juli 2019: Dosiserhöhung auf 160 000 I. E. Vitamin D!
Es ist unglaublich! Die Augen verfolgen wieder ohne
zu bremsen, sie springen ohne Verzögerungen von
Ziel zu Ziel. Selbst mit Kopfdrehen. Ich erinnere mich,
dass es so früher war.
▪ November 2019: Orientierung: Es ist der Wahnsinn.
Ich wohne nun 10 Jahre in Oldenburg und komme an
Orte, wo ich 1000-mal war. Ich orientiere mich jedoch
neu, merke mir alles neu und erinnere mich dann. Ich
speichere mir den Ort „neu“ ab. Faszinierend! Und
dann ist das alles abgespeichert!
▪ September 2021: Sensationell: Mein rechtes Auge ist
wieder mein Zielauge. Es hat sich stark verbessert,
bspw. kann ich in der Bewertung andere Bewegungen
fi xieren und beobachten. Ich habe es nicht mehr für
möglich gehalten.
▪ November 2022: Ich begann wieder mit dem
Fußballspielen bei den Altherren in der Halle.
Irgendwann bekomme ich zwar wieder die Doppelbil-
der und es wird schwieriger, aber egal.
▪ Dezember 2022: Mein linkes Auge funktioniert jetzt
wieder, wie mein rechtes Auge! Beim Spazierengehen
konnte ich wieder entspannt an den Horizont sehen
und alles scharf erkennen.
Ich lebe nun 5 Jahre mit dem Coimbra-Protokoll und bin
so froh darüber. Vom ursprünglichen Gedanken, ob das
Leben es noch wert ist, drehte sich alles mit dem Coimbra Protokoll um 180 ° zum Besseren.
Ich arbeite Vollzeit, wir bekamen Sohn und Hund in unser
Leben, kauften ein Haus und ich nehme mit meiner Frau
am Leben teil. Ohne das Coimbra-Protokoll wären wir die-
sen Weg sicher nicht gegangen.
So wirklich denke ich gar nicht mehr an die Krankheit Multiple Sklerose und Angst vor Schüben habe ich auch keine
mehr. Ich lebe tatsächlich nur noch mit der Diagnose und
den alten Beeinträchtigungen, die zum Glück noch immer
weniger werden.
Autor
Dr. med. Rainer Didier
ist als Facharzt für Allgemeinmedizin,
Naturheilkunde, Ernährungsmedizin und
Homöopathie in eigener Praxis mit mehr als 25
Jahren praktischer Erfahrung in der ganzheitli-
chen Therapie und Diagnostik tätig. Als Dozent
und Referent arbeitet er in den Bereichen
Ernährungsmedizin, Umwelt- und Zahnmedizin, Naturheilkunde, klassische Homöopathie, Störfeldtherapie und bioidentische Hormontherapie und ist Mitglied und Vorstand im
Vorstand im Forum Orthomolekulare Medizin (FOM).
Korrespondenzadresse
Dr. med. Rainer Didier
Nordhofstr. 173
32130 Enger
Deutschland
E-Mail: praxis@ganzheitlichemedizin.de
Ich hoffe Sie hatten eine schöne Zeit in Brasilien.
Wie vereinbart eine erneute Blutabnahme beim Stand 50.000IE *, sowie 24 Std. Urin.
Im Anhang finden Sie die Werte des Parathormons und Calcium.
Kurze Info zu meinem Allgemeinbefinden.
Ich habe in der ersten Woche mit 10.000IE schon die ersten Vorbereitungen auf Verbesserungen gemerkt. Mit 20.000iE wurden die Spastiken besser und mit 30.000IE dann verschwunden und bei 40.000IE fing mein Gleichgewicht an sich zu regenerieren.
Mittlerweile ist die Fatigue ( Erschöpfung) fast völlig verschwunden, ich schlafe wie ein Baby und stehe frisch morgens auf. Ich tanze nun wieder mit hoch erhobenem Kopf Richtung Himmel durch die Welt ohne das Gefühl von Schwindel oder Wanken oder sogar zu fallen. Meine Beine beginnen langsam, aber stetig wieder an Gefühl zu bekommen und meine Fingerkuppen kribbeln und ich erfahre wieder das Gefühl von:“ Hui ist das heiß“.
Meine Haut und Augen strahlen, so dass diese Veränderung auch anderen deutlich auffällt und mein Psychologe sehr erfreut über diese positive Wandlung in meiner Lebenseinstellung ist.
Meine Spastiken sind zur Freude meine Physiotherapeutin und natürlich auch mir verschwunden und ich nähere mich einen stolzen und aufrechten Gang ohne Schmerzen von Tag zu Tag mehr.
Ich habe wieder begonnen zu laufen und kann von keiner Erstverschlechterung (evtl. Durch das Einschleichen) berichten. Zum kognitiven Befinden merke ich schleichend kleine Verbesserungen und ich denke „da geht noch mehr!“
* in Ausnahmefällen schleichen wir die Vitamin D Dosierung ein. In der Regel beginnen wir mit der vollen Anfangsdosis welche vom Körpergewicht abhängt.