Östrogene:
Das Hormon Östron gehört zu den Estrogenen, dem Kreis der wichtigsten weiblichen Geschlechts-Hormone.
Vor Menopause fällt dem Hormon Östron vor Allem die Bedeutung zu, dass aus dem Hormon Östron die Hormone Estriol und Estradiol gebildet werden können. Das Hormon Östron stellt damit gewissermaßen einen Speicher dar, eine Art „Reservoir“ für die anderen Estrogene, nämlich dem Hormon Estradiol und dem Hormon Estriol.
Nach der Menopause ist das Hormon Östron neben Estriol das wahrscheinlich wichtigste Estrogen der Frau, denn nach der Menopause sinkt das Hormon Estradiol im Verhältnis stark ab, das Hormon Östron jedoch weniger stark. Es wird dadurch nach der Menopause zu einem wichtigen Estrogen (Östrogen) für die Frau, weil das Hormon den Estradiol und Estriolverlust kompensieren kann.
1. Östradiol (=E2 = Estriol) ist das stärkste Östrogen und wirkt im ganzen Körper
2. Östriol (= E3 = Estriol) wirkt deutlich schwächer und ist besonders gut zur örtlichen Behandlung (Schleimhauthormon), in SSW stark erhöht.
Xapo creme (estriol)
Natürl. Östrogene werden chemisch hergestellt, gleichen dem körpereigenen.
Konjugierte Östrogen sind aus Pferdeurin
Äthinylöstradiol, z. B. in der Pille, hat erhöhte Thombosegefahr, also nur kurz einsetzen
Östradiol bei Männer optimal ab ca. 20-30 pg/ml optiml ca 26 pg/ml (sonst viel mehr Osteoporose/Herzinfarkte)
Beim Estrogenabbau anfallende Metabolite:
2-Hydroxyestron
16α-Hydroxyestron
4-Hydroxyestron
2-Methoxyestron (2-MeOHE)
4-Methoxyestron (4-MeOHE)
2-Hydroxyestrogen (2-OHE)
Entsteht aus Estron und Estradiol —> mittelsCYP1A1 —-> 2- OH Hydroxyestron/estradiol
Estrogenantagonist (gutes Estrogen)
CYP1A1 vermittelt den Abbau von Estradiol zu dem Catecholestrogen 2-Hydroxyestron durch Hydroxylierung
Hemmt und beruhigt die Zellproliferation in der Zelle
Wirkt eher antikanzerogen, antiproliferativ, senkt mitogene Aktivität des Estradiols
Polymorphismen im CYP1A1-Gen: induzieren den Abbau von aromatischen Umweltgiften die hochaktiv und kanzerogen sein können
Raucherinnen: hohes Risiko
2-Methoxyestron
2-Methoxyestron entsteht aus 2-Hydroxyestron durch COMT
Bei hohen Spiegeln muss eine adäquate Phase II Detoxifikation gewährleistet sein
Bei zu niedrigen Spiegeln muss der Grund gesucht werden:
Wenn 2-OH und 4-OH hoch sind, liegt wahrscheinlich eine geringe Methylierung vor.
Wenn die 2/16-Ratio niedrig ist, kann niedriges 2-Methoxyestron auf eine CYP-Imbalance hindeuten
Wenn der Estrogenspiegel insgesamt zu niedrig ist, sollte eine Estrogensubstitution in Erwägung gezogen werden
Es hemmt die Proliferation von Brustkrebszellen – also ein GUTEs Estrogen
4-Hydroxyestrogen (4-OHE)
Entsteht aus Estrogen —> mittels CYP1B1 —-> 4-Hydroxyestron
Estrogen mit einer sehr starken Estrogenwirkung
CYP1B1 vermittelt den Abbau von Estrogen zu 4-Hydroxyestron
Estrogen der Fortpflanzung und Reproduktion
Spiegel steigen nach dem Eisprung und in der Schwangerschaft stark an
4-OH-Hydroxyöstron fördert die Bildung von neuen Blutgefäßen und erhöhte die Teilungsrate der Zellen
Wirkt während der Schwangerschaft aufbauend
Außerhalb der Schwangerschaft pro-kanzerogene Wirkung, durch Induktion von DNA – Mutationen
4-Methoxyestron
4-Methoxyestron wird aus 4-Hydroxyestron über COMT gebildet
Ist nicht kanzerogen*
Niedrige Spiegel wurden bei Brustkrebspatienten und Hochrisikopatienten gefunden**
Höhere Spiegel könnten protektiv wirken
Bei niedrigen Spiegeln sollte die Methylierung verbessert werden
16α-Hydroxyestrogen (16α-OHE)
Entsteht aus Estron —> mittels CYP3A4 —-> 16α-Hydroxyestron
Estrogenagonist (schlechtes Östrogen)
CYP3A4 vermittelt den Abbau von Estron zu 16α-Hydroxyestron
Hohe Spiegel werden als ungünstig eingestuft (bei gleichzeitig niedrigem 2-OHE)
Eine vermehrte Produktion von 16α-Hydroxyestron ist mit Brustkrebs assoziiert
16-OH Estrogene führen zu einer Stimulation des Östrogenrezeptors
Normale oder verminderte Werte reduzieren Risiko für Brustkrebs und Autoimmunerkrankungen
Erhöhung der Methylierungskapazität durch:
Vermehrten Verzehr von Indol-3-Carbinol haltigem Gemüse
Supplementierung von Vitamin B6 und B12, Folsäure, Methionin
2-Hydroxyestrogen/16α-Hydroxyestrogen-Ratio
Studien haben gezeigt, dass eine niedrige 2/16-Ratio das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöht (gilt nicht postmenopausal)
Imbalancen in der Ratio wurden mit Prostatakrebs, Darmkrebs und dem Polycystischen Ovarien Syndrom (PCOS) assoziiert
Hamilton-Reeves JM et al. Soy protein isolate increases urinary estrogens and the ratio of 2/16 alpha-hydroxyestrone in men at high risk of prostate cancer. J Nutr. Oct 2007; 137(10):2258-2263.
Salih S et al. Lower levels of urinary 2-hydroxyestrogens in polycystic ovary sndrome. J Clin Endocrinol Metab. Aug 2007;92 (8): 3285-3291.
Premenopausale Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind hatten:
Niedrigere 2-OH-16α-OH-Ratio
Eine höhere Prozentzahl von 16α-OH als 2-OH
Höheres 2-OH reduziert das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um 40%
Postmenopausale Frauen mit den höchsten 2-OH-16α-OH-Ratio hatten im
Schnitt ein 30% niedrigeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken
Eliassen AH et al. Circulating 2-hydroxy- and 16alpha-hydroxy estrone levels and risk of breast cancer among postmenopausal women. Cancer Epidemiol
Biomarkers Prev. 2008 Aug;17(8):2029-35.
Östrogen Effekte:
Endometrium Aufbau, Follikelreifung, Mammaaufbau, Vermehrt Fettgewebe, weibliche Fettverteilung, Salz und Flüssigkeitsretention, dralle Haut, Lubrikation von Schelimhäuten. Vermindert Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Hemmung der Follikelreifung durch direkte Wirkung auf das Ovar. Stimuliert Haarwachstum (Kopf)erhöhte Blutgerinnung, Thromboseneigung, Gebärmuttrekrebs, Brustkrebs, Ovarium Krebs, Autoimmunerkrankungen reduziert Sauertsoffgehalt der Zellen. Verlust von Zink und Retention von Kupfer. Suppression der Osteoklasten
Östrogenmangel Symptome:
Bei Frau:
schlank, zierlich, idealistsich, perfektionistisch,fleißig,…
\“ Müdigkeit
\“ Haarausfall auf dem Scheitel
\“ Trockene, glanzlose, gereizte Augen
\“ Falten, z. B. senkrecht perioral
\“ Zyklusstörungen, Amenorrhoe
\“ Hitzewallungen
\“ Vulvovaginitis sicca
\“ Dyspareunie
\“ Libidoverlust
\“ Mammadystrophie
Östrogenmangel Symptome:
Beim Mann:
Psychovegetative Symptome (Akuter Mangel)Schlafstörungen (Akuter Mangel)nächtl. Schwitzen (Akuter Mangel)Depressionen (Akuter Mangel)Erektile Dysfunktio, Arthrose, Osteoporose, Denkstörungen
Ursachen Östrogen Dominanz:
Orale Kontrazeptiva, Viscerale Adipositas (höhere Aromataseaktivität), zu viel Fettgewebe Postmenopausale endokrine Veränderungen, Östradiolkonzentration sinkt; Östron bleibt durch die Aromataseaktivität auf höherem Level erhalten. Ohne Zyklus keine Gelbkörperbildung -> Progesteron sinkt um 90-100%!!!!relativer Estrogenüberschuss zu viel süßes -> Hyperinsulinäemie-> stimuliert Östrogen zu viel Alkohol-> stimuliert östrogen Stress-> Hypercortisol, Xenoestrogene: hormonell aktive Umweltsubstanzen Substanzen in Kunststoffflaschen, Plastikspielzeug, Lebensmittelverpackungen, Dosen, Kleidern, Teflonpfannen, Haarfärbemitteln, Deo, Weichspüler, Pestizide, Herbiziden und Fungiziden,
Bisphenol A, Polybromierte Biphenyle (PBP), Polychlorierte Biphenyle (PCB)
Dioxin, DT, u. a.
Sypmtome Östrogen Dominanz: – Symptome bei Männern und Frauen, wenn Östradiol zu Progesteron > 1:200
Ängstlichkeit, häufig mit Depressionen, Unruhe, Konzentratioenbeschwerde,
PMS, Wasserretention, Spannungen in der Brust, schwere oder unregelmäßige Regelblutungen
Müdigkeit, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen,
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen,
Libidoverlust,
Verlangen nach Süßigkeiten, Gewichtszunahme, (Hüften und Oberschenkel)
Gallenblasenerkrankungen, Thromboseneigung
Blähungen, langsamer Stoffwechsel,
Ödeme, Allergien, Autoimmunkrankheiten, Entzündungen
Hypothyreose, Schilddrüsen Unterfunktion, kalte Extremitäten
Haarausfall, Hitzewellen nachts
Therapie Östrogenmangel / Wechseljahre Frau klimakterische Beschwerden:
nur Transdermal (Gel oder Pflaster) geben!!! 50µg E2 / Tag
oder vaginal!! ist wohl noch besser.
Akupunktur Leber 3, Niere 3 und Magenpunkt 6 (sehr gutes Trias)
pflanz. Oestrogenwirkung (cimicifuga – Traubensilberkerze), lässt FSH und Prolaktin unberührt,
Remifemin 1×1 mindestens 6 Wochen
Remifemin plus
Klimadynon (cimicifuga – Traubensilberkerze)
Neurotropan
DHEA wirkt bei Frauen Testosteron steigernd, bei Männern nicht, sondern Östrogen steigernd
Isoflavonoide lindern Hitzewellen Schweißausbrüche und Depressionen
Isoflavon sSanna: 1×1 zur Prophylxe, bei Beschwerden 2×1
pflanz. oestrogenwirkung (cimicifuga – Traubensilberkerze), lässt FSH und Prolaktin unberührt,
Remifemin 1×1 mindestens 6 Wochen
Remifemin plus
Femikliman (Traubensilberkerze) uno 1×1 gut in Kombi mit Felis 425
Phytostrol (Rhapontik-Rhabarberwurzel) 1×1
Wirkung von Phyto-Oestrogenen bei der Frau:
.. antioxidativ
.. antikanzerogen (vor allem auf hormonell beeinflusste Krebsarten in Brust & Prostata)
.. geringe Hormon-Wirkung (verstärkt durch Metabolisierung zu Enterodiol & Enterolacton)
.. Binden an Östrogenrezeptoren und modulieren Östrogenstoffwechsel:
-östrogene Wirkung (z. B. Beeinflussung der Zykluslänge)
-antiöstrogene Wirkung (Blockade der Rezeptoren für körpereigenes Östrogen)
.. Senken LDL, Blutdruck und Infektanfälligkeit, verbessern Fließeigenschaften des Blutes
Phyto-oestrogene in Linsen, Soja, Rosenkohl, Leinsamen
max. 50 mg Isoflavonoide
Begründung:
2 Östrogen-Rezeptor-Subtypen (a- und b-Subtyp; a-Subtyp nur am Uterus)
Phyto-Oestrogene stimulieren organselektiv b-Subtyp,
bedingen keine Endometrium-Proliferation:
positive Oestrogen-Wirkungen am Knochen und im Gehirn
kein Wachstum steroidabhängiger Tumoren (z. B. Mamma)
(Prof. H.Jarry, Uni Göttingen, 1999)
Dosierung: ca. 75 mg/Tag
bzw. 20 mg Genistein/Tag (= 1 Tasse frische Sojabohnen)
Soja kann in Europa von nur 25% überhaupt umgesetzt werden zu aktiven Östrogenähnlichen Substanzen
kann ohne Probleme bei Tamixifen eingesetzt werden !!
Salbei
Hauptvertreter der Phyto-Oestrogene:
Lignane (Enterodiol / Enterolacton) in Ölsaaten: z. B. Leinsamen und Raps
in Getreide: z. B. Weizenkleie, Roggen
in Gemüse: z. B. Spargel, Karotten, Brokkoli, Mais
Isoflavonoide (Genistein / Daidzein) in Hülsenfrüchten: z. B. Bohnengewächse, Soja
in Gelee Royale)
Substanzen mit Phyto-Oestrogenen:
a) Cimicifuga (Traubensilberkerze) Extrakt enthält Hydroxyzimtsäuren mit oestrogenähnlicher, antimikrobieller und antioxidativer Wirkung; senkt LH-Ausschüttung der Hypophyse und bindet an Oestrogenrezeptoren
b) Rhaponticin (Trockenextrakt aus Rhapontik-Rhabarberwurzel) enthält Stilbene mit oestrogenähnlicher Wirkung
c) Agnus Castus (Keuschlamm, Mönchspfeffer)
d) Rotklee (mit Genistein u. a. Isoflavonen in höherer Konzentration als Soja) wirkt gegen Wechseljahresbeschwerden, Osteoporose, Herzkrankheiten, beeinflusst nicht
Wachstum von Brust und Uteruszellen (Prof. M.Metka und J.Huber Wien, Crossover-Studie mit 110 Frauen und 40mg Isoflavonen im Vergleich zu Placebo; ÄZ 4.56.2001, S. 11)
e) Bienenpollen und Gelee Royal
Therapie Östrogemnangel Mann:
DHEA (3-6-Monate) wirkt bei Frauen Testosteron steigernd, bei Männern nicht, sondern Östrogen steigernd
Evt zur Überbrückung Transdermal E2
Risikominderung für Prostata-Hyperplasie & Prostata-Ca. durch Phyto-Oestrogene
.. Schwache östrogene Wirkung
.. Kompetetive Hemmung des Prostata-Oestrogenrezeptor und der oestrogenabhängigen Zellteilungsaktivität der Prostata (Antioestrogene Partialwirkung auf Grund ähnlicher Struktur wie des im Körper synthetisierten 17-b-Estradiols)
.. 5-alpha-Reduktase-Hemmung (bildet aus freiem Testosteron das 5-a-Dihydrotestosteron DHT, welches Prostatawachstum fördert):
ca. 80& der Finasterid-Wirkung!
.. Aromatase-Hemmung (baut zirkulierendes Testosteron und Androstendion in Estradiol bzw. Estron um)
.. Angiogenese-Hemmung (Blutversorgung von Tumorzellen)
.. Zellteilungsaktivitäts-Hemmung und Hemmung des Fortschreiten der Prostatahyperplasie
.. Antioxidative Wirkung
Synergistische Wirkung von Phytosterinen (b-Sitosterin): hemmen Prostatavergrößerung und Krebszellteilung, vermindern Bildung sekundärer Gallensäuren