Ernährungsberatung | Gewicht

Ernährungchin-medizin

Mit einer genauen Analyse der Ernährung, mit Laboruntersuchungen und gezielten Ratschlägen zur Ernährung als auch Nahrungsergänzung kann ein wichtiger, wesentlicher Beitrag zur Gesundheit und Prävention erbracht werden.
CoMed Artikel 05-2011 Gewichtsreduktion – Abnehmen

Dr. med. Rainer Didier

Körpergewichtsregulation
Ganzheitlich-individuelle und orthomolekulare Aspekte

Das Körpergewicht ist immer wieder Thema in der Presse, wissenschaftlichen Diskussionen und Forschungen. Es wird viel geschrieben, erklärt und postuliert. Zum Teil sind die Ergebnisse und Empfehlungen widersprüchlich oder gar gegenläufig und werden je nach Weltanschauung und Glaubensrichtung heftig vertreten. Ich möchte mit diesem Artikel keine neue Richtung aufzeigen, hoffe jedoch, einen Anreiz zu schaffen, sich auch mit Aspekten des Körpergewichtes zu beschäftigen, die teilweise in der täglichen Praxis keine Beachtung finden. Gewichtsprobleme haben in der Regel multifaktorielle Ursachen, und so sollten auch der diagnostische und der therapeutische Ansatz multifaktoriell und ganzheitlich sein. Ich möchte hier kurz einige Punkte anführen, um das nutzbare therapeutische Spektrum zu erweitern.

Ursachen von Übergewicht
Bei der Entstehung von Übergewicht spielen u. a. familiäre und genetische Disposition, psychische Störungen, endokrinologische Erkrankungen wie z. B. Hypothyreoidie und Morbus Cushing, Geburtsgewicht, Medikamente (wie z. B. Glukokortikoide, Antidepressiva, Antidiabetika, ß-Blocker usw.), Nikotinverzicht, Alter und Schwangerschaft, Fehlernährung und Bewegungsmangel sowie nicht zuletzt häufiges Kaugummikauen eine Rolle.

Die Ernährung hat natürlich einen sehr bedeutenden Einfluss auf das Gewicht.
Nahrungsfette haben eine Energiedichte von 9 kcal/g, Eiweiß hat eine Energiedichte von 7 kcal/g, Kohlenhydrate 4 kcal/g und Alkohol 7 kcal/g. Zur Verdeutlichung: Werden täglich nur 3 g Fett eingespart, ergibt dies innerhalb eines Jahres eine Gewichtsreduktion von 1 kg Körpergewicht. Jemand, der täglich nur ein Bier zusätzlich zu seiner gewohnten Nahrung trinken würde, käme innerhalb von einem Jahr auf Grund der Energiedichte des Alkohols auf ein Extragewicht von mindestens 6 kg Körpergewicht. Zusätzlich ist bekannt, dass Alkohol die Fettverbrennung im Fettgewebe hemmt.
Drei weitere, weniger bekannte Faktoren können nicht unwesentlich an der Entstehung von Übergewicht beteiligt sein. Dies ist zum einen das komplexe System des Gastrointestinaltraktes, des Weiteren spielen die Hormone und Neurotransmitter wie z. B. im Darm produziertes Serotonin sowie proinflammatorische Zytokine eine Rolle. Hierauf komme ich im weiteren Verlauf des Artikels noch zu sprechen.
Die Folgen von Übergewicht sind im Allgemeinen gut bekannt. Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, Metabolisches Syndrom, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krampfadern, Fettleber, Leberzirrhose, Gallensteine, Pankreasentzündungen, Schlaf-Apnoe-Syndrom, Gicht, Arthrose, und diverse Krebserkrankungen (Mamma-, Uterus-, Magen-, Darm-, Leber-, Prostata-, Nieren-, Pankreaskarzinom etc.) kommen deutlich häufiger bei übergewichtigen Menschen vor.

Ursachen Untergewicht
Ähnlich wie beim Übergewicht spielt auch beim Untergewicht die Ernährung eine wesentliche Rolle. Mit täglich 6 Gramm zusätzlichem Nahrungsfett kann das Körpergewicht um 2 Kilogramm pro Jahr erhöht werden. Voraussetzung sind natürlich, dass die Fette auch resorbiert werden können, dass es keine psychischen Faktoren gibt, die der Nahrungsaufnahme im Wege stehen und dass nicht mehr Energie verbraucht als aufgenommen wird (z. B. durch zusätzliche Bewegung und Sport).
Bei Gewichtsverlust sollte auch immer an Malignome und Depressionen gedacht werden. Zudem können ein durch z. B. Medikamente verändertes Geschmacksempfinden oder ein schlecht sitzendes Gebiss als Ursache für einen Gewichtsverlust in Frage kommen.
Eine weitere, noch zu selten beachtete Ursache, die unter anderem zu Untergewicht führen kann, ist die von Dr. Pfeiffer (11) beschriebene Histadelie, eine Erkrankung mit zu hohem Histamin (meist weit über 70 ng/ml) und erhöhten Basophilen (<50 Zellen/ml) im Blut. Kupfer-, Zink- und Eisenspiegel im Serum sind ebenso wie der Kryptopyrrolspiegel im Urin normal.
Zu den psychischen Symptomen gehören Wahnvorstellungen, Zwangshandlungen, Ängste, Konzentrationsstörungen und Geistesabwesenheit, diverse Missempfindungen, Verwirrtheit und suizidale Gedanken. Wenn in der Anamnese Allergien, psychische Probleme, Schlafstörungen und Selbstmord in einer Familie gehäuft vorkommen, sollte an Histadelie gedacht werden.
Da Histamin die Oxidation von Nahrung beschleunigt, haben diese Patienten viel Hunger, können ständig essen (am liebsten Süßes) und nehmen bei all dem nicht an Gewicht zu. Sie sind in der Regel dann auch eher schlank bis sehr schlank.

Körpergewicht und Body-Mass-Index (BMI)
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Zahl der übergewichtigen Menschen fast verdoppelt. Weltweit hatten Frauen im Jahr 2008 einen gemittelten BMI von 23,8 und Männer einen BMI von 24,1. Weltweit wurden im selben Jahr circa 1,5 Milliarden Menschen mit einem BMI >25, ca. ein Drittel sogar einen BMI von >30 eingestuft.
In Deutschland waren im Jahr 2009 51,4 % der Deutschen übergewichtig. Im selben Jahr lag der BMI bei Frauen durchschnittlich bei 24,9, bei Männern bei 26,3.
70 % aller Erwachsenen über 65 Jahre und 15 % aller 3- bis 17-Jährigen sind bereits übergewichtig (jedes zweite bis dritte Kind ist sogar stark übergewichtig). Ein Ende dieses Trends ist noch nicht in Sicht.

BMI-Gewichtsklassen [kg/m2]
Untergewicht:    <18,5 (bei Senioren <20)
Normal: 18,5-25
Übergewicht: 25-30
Adipositas I:    30-35
Adipositas II:    35-40
Adipositas III:    >40

Normal-BMI nach Altersklassen [kg/m2]
19-24 Jahre    19-24
25-34 Jahre    20-25
35-44 Jahre    21-26
45-54 Jahre    22-27
55-64 Jahre    23-28
>65 Jahre    24-29

Laut einer Studie (NEJM 210,363;2211), in der fast 1,5 Millionen Menschen untersucht wurden, zeigte sich eine deutlich Korrelation zwischen Body-Mass-Index (BMI) und Sterberisiko. Bei einem normalen BMI von 20 bis 25 war das Sterberisiko am geringsten. Bei Über- und Untergewicht stieg das Risiko deutlich an.

Darm und Gewicht
Der Darm besitzt mit einer Oberfläche von ca. 500 m² und mit 100 Billionen Mikroorganismen eine enorme Stoffwechselleistung. Die Mikroorganismen im Darm haben ein Gewicht von ca. 1,5 kg, was ungefähr sowohl dem Gewicht als auch der Stoffwechselaktivität der Leber entspricht.

Die Resorption von Mikronährstoffen und Energie kann in beiden Gruppen (Über- und Untergewicht) problematisch sein.
So kann ein gestörtes Darmmilieu die Aufnahme von Kalorien und Nährstoffen behindern. Dies kann im schlimmsten Fall, zum Beispiel bei entzündlichen Darmerkrankungen, dazu führen, dass sowohl Mikronährstoffe als auch Kalorien (u. a. wegen der Durchfälle) nicht in ausreichender Form aufgenommen werden können und in der Regel auf Dauer ein Gewichtsverlust eintritt.
Auch eine veränderte Zusammensetzung der „physiologischen“ Darmflora könnte einen Einfluss darauf haben, wie viel der verzehrten Energie aufgenommen wird. So gibt es Studien, in denen bei einem ungünstigen Verhältnis von Firmicuten zu Bacteroides (nachzuweisen mittels PCR-Untersuchung des Stuhls) die Zahl der übergewichtigen Probanden deutlich erhöht war. Zur Erklärung gereicht eine vermehrte Spaltung von Ballaststoffen durch Firmicuten; die hierdurch entstehenden weiteren resorbierbaren Energiebestandteile dienen auf Dauer als zusätzlicher Energielieferant und könnten so das Körpergewicht erhöhen. (5) Schwiertz et. al. veröffentlichten 2010 allerdings eine Studie, in der dieser Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Gewicht nicht bestätigt werden konnte. (10) Bleibt abzuwarten, ob es in der Zukunft eindeutigere Studien geben wird.

Hormone und Neurotransmitter – Einfluss auf das Gewicht
Jedem ist sicherlich klar, dass Hormone und Neurotransmitter bei der Gewichtsregulation eine Rolle spielen. In diesem Artikel kann das Thema natürlich nicht abschließend behandelt werden, dennoch möchte ich einige interessante Aspekte anschneiden.

Cortisol und Serotonin
So findet man bei Gewichtsproblemen eine deutliche Korrelation zwischen Cortisolspiegel und Stoffwechsel. Cortisolspiegel können einfach mit Hilfe von Speichelproben bestimmt werden, am aussagekräftigsten sind Tagesprofile. Cortisol versetzt den Körper in eine katabole Stoffwechsellage (Substanzabbau), es mobilisiert Nährstoffe und fördert die Glukoneogenese, indem es die Leber stimuliert, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Es verstärkt den Proteinabbau und erst einmal auch den Fettabbau (Lipolyse), zudem stimuliert es die Umwandlung von Präadipozyten zu Adipozyten. Hierdurch wird wiederum die Vermehrung des Viszeralfettes beschleunigt. Diese viszeralen Fettzellen bilden vermehrt 11ß-Hydroxy-Steroiddehydrogenase Typ 1 (11ß-HSD-1). Dieses Enzym sorgt für eine vermehrte Fetteinlagerung im Bauchbereich und lässt zugleich den Cortisolspiegel ansteigen.
Cortisol unterdrückt zudem die Serotoninproduktion. Der Neurotransmitter Serotonin wird hauptsächlich in der Darmschleimhaut und zusätzlich auch in der Leber, der Milz und im Zentralen Nervensystem (ZNS) aus der Aminosäure Tryptophan gebildet. Hierfür werden die Co-Faktoren Vitamin B6 und Magnesium benötigt. Fehlen diese beiden Vitalstoffe, kann dies zu einem Serotoninmangel führen, was labortechnisch recht einfach im Urin gemessen werden kann.
Serotonin hat viele unterschiedliche Funktionen. Im Zentralen Nervensystem wirkt es stimmungsaufhellend, antidepressiv, angstlösend und entspannend. Neben anderen peripheren Wirkungen stimuliert und reguliert es die Motilität und Resorption im Magen-Darm-Trakt. Während niedrige Werte Hunger erzeugen, der sich bis hin zu Heißhungerattacken steigern kann, haben hohe Serotoninspiegel einen eher appetitdämpfenden Effekt. Bei sehr starker Serotoninausschüttung im Darm (durch z. B. bestimmte Medikamente wie Zytostatika) kann dies zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Bei erhöhtem Stress schließt sich der Kreis:
Durch eine erhöhte Cortisolausschüttung wird ein Serotoninmangel gefördert, der dann wiederum den Appetit steigert.

Geschlechtshormone
Meines Erachtens gehört zur Diagnostik bei Gewichtsproblemen auch die Analyse von Geschlechtshormonen im Speichel.

Speicheluntersuchungen ergeben ein konstanteres Bild als Blutuntersuchungen, da die zirkadianen Schwankungen hier kaum wahrzunehmen sind.
Bei der Beurteilung der Hormonwerte kommt es nicht nur auf die absoluten Werte an, sondern auch auf das Verhältnis untereinander. Insbesondere das Verhältnis Östrogen / Progesteron ist von großer Bedeutung: Ab einem Verhältnis >1:200 wird von einer Östrogendominanz gesprochen; diese kann zu einer Steigerung des Gewichtes beitragen, da Östrogen die Bildung von Fettgewebe fördert, während Progesteron die Lipolyse stimuliert. Zudem schwächt Östrogen die Wirkung von Schilddrüsenhormonen ab, während Progesteron diese verstärkt.
Zur Mobilisierung von Fetten (Fettsäuren) benötigt der Körper Adrenalin, Noradrenalin und Testosteron. Die Höhe der Testosteron- und auch DHEA-Spiegel ist negativ korreliert mit dem Fettgehalt von untersuchten Personen. (9)

Bauchfett und Entzündung
Ein weiterer wichtiger Baustein in der Analyse und Therapie von Gewichtsproblemen ist der sehr komplexe Mechanismus von Entzündungen, Nitrostress und proinflammatorischen Mediatoren. Der Einfluss dieser Faktoren auf den Stoffwechsel und das Gewicht gewinnt in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung.
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Fettgewebe nicht nur ein Energiespeicher ist, sondern dass dort auch endokrinologische und inflammatorische Prozesse stattfinden. So werden speziell aus dem intraabdominalen viszeralen Fettgewebe ständig proinflammatorische Stoffe wie Interleukin 1, TNF-alpha und Leptin freigesetzt. Diese Entzündungsmediatoren spielen u. a. eine Rolle bei der Etablierung einer Insulinresistenz, da diese Stoffe die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren in Leber-, Fett- und Muskelzellen herabzusetzen scheinen; zugleich gibt es Hinweise dafür, dass sie das Absterben von insulinproduzierenden Betazellen beschleunigen.
Dass eine antientzündliche Therapie bei Diabetes hilfreich sein kann, belegt die Studie von Larsen et al. (3). Die dänische Arbeitsgruppe hat mit Hilfe des ursprünglich für Rheumapatienten entwickelten Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten Anakinra bei Typ-2-Diabetikern signifikant bessere Blutzuckerwerte feststellen können. Auch die beobachtete verminderte Inzidenz von Typ-2-Diabetes unter einer Statintherapie dürfte zum Teil auf den entzündungshemmenden Eigenschaften der Statine basieren.
In der orthomolekularen Therapie lassen sich ähnliche Effekte mit dem antientzündlich wirkenden Vitamin C nachweisen: So konnte bei allen Patienten nach zweimal täglicher Gabe von 500 mg Ascorbinsäure bereits nach zehn Tagen eine signifikante Verbesserung der Glukosetoleranz festgestellt werden. (4)
Verschiedene Studien legen nahe, dass durch eine Gewichtsabnahme auch der CRP-Spiegel sinkt, der ein Parameter einer proinflammatorischen Stoffwechsellage ist. Dies legt u. a. auch die Meta-Analyse von Selvin et al. (2007) nahe, die eine deutliche Korrelation zwischen CRP und Körpergewicht feststellte: Konnte das Körpergewicht um 1 kg reduziert werden, sank der CRP-Wert um durchschnittlich 0,13 mg/l.

Schlaf und Gewicht
Capuccio et al. haben Daten aus 15 prospektiven Studien mit insgesamt knapp 475.000 Teilnehmern analysiert. (2) Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über einen Zeitraum von 7 bis zu 25 Jahren. Das Resultat zeigte, dass sowohl eine kurze als auch eine überdurchschnittlich lange nächtliche Schlafdauer mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Dies ist wahrscheinlich auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die den Appetit anregen, den Energieverbrauch vermindern und sich ungünstig auf den Glukosestoffwechsel auswirken. Als gesündeste Schlafdauer erachten Francesco Capuccio et.al. einen Schlaf von sieben bis acht Stunden. Wer also zu viel oder zu wenig schläft hat häufiger Probleme mit Übergewicht.
Stichwort Umgebungstemperatur
Ein Baustein in der ganzheitlichen Sichtweise zum Thema Übergewicht, wie ich finde aber ein nicht zu vernachlässigender, ist die in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegene Wohnraumtemperatur in den westlichen Industriestaaten. (1) Während britische Wohnzimmer in den 1970-er Jahren noch durchschnittlich 18 °C hatten, sind es heutzutage schon 21 °C. Die Schlafzimmer in Großbritannien sind auf 18 °C und in den USA sogar auf 21 °C beheizt. Autos sind beheizt, Erwachsene wie auch Kinder sind bei kalten Temperaturen viel seltener draußen.
Eine kältere Umgebung Luft jedoch fordert vom Organismus eine erhöhte Wärmeproduktion, die auch dann mit dem Einschmelzen von Fettreserven einhergeht. Würde man die Temperatur in Gebäuden auf 16 °C reduzieren, entspräche dies einem Mehrverbrauch von ca. 200 kcal am Tag. Nach 18 Tagen hätte man 3.600 kcal zusätzlich verbrannt und somit ein halbes Kilo abgenommen – vorausgesetzt man verzichtet auf wärmere Kleidung und verzehrt keine Extrakalorien. Die Absenkung der Raumtemperatur hätte sogar zur Folge dass die Austrocknung der Schleimhäute durch eine zu niedrige relative Luftfeuchtigkeit reduziert wird. Somit würden grippale Infekte seltener auftreten, sofern man sich an die niedrigeren Temperaturen angepasst hat und sich nicht verkühlt.

Unter- und Übergewicht aus Sicht der Mikronährstoffmedizin
Sowohl bei Untergewichtigen als auch bei Übergewichtigen kommen Mikronährstoffdefizite häufig vor. In beiden Gruppen sind hierfür oft zum einen eine einseitige und ungesunde Ernährung, zum anderen Resorptionsprobleme verantwortlich. Im Folgenden möchte ich noch auf einige orthomolekulare Substanzen und Laborparameter eingehen, die bei Gewichtsproblemen wichtig sein können:

Magnesium
Magnesium wird für die Lipolyse benötigt. Ein Mangel trägt u. a. wie gesagt zur Insulinresistenz bei. Zur Gewichtsreduktion werden ca. 500 mg Magnesium pro Tag benötigt. Die Magnesiumversorgung ist allerdings bei vielen Menschen nicht ausreichend. Deswegen sollte dies bei jedem Patienten im Vollblut gemessen und ggf. auch substituiert werden.

Vitamin C
Wie oben schon beschrieben spielt Vitamin C eine ganz wesentliche Rolle bei den Themen Gewicht und Entzündung, die wiederum in einer engen Beziehung zueinander stehen. Die Körperfettverteilung ist bei hohen Vitamin-C-Konzentrationen im Blut signifikant besser als bei niedrigen Werten, und Übergewichtige haben deutlich niedrigere Vitamin-C-Spiegel als Normalgewichtige. Für die Biosynthese von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin wird unter anderem auch Vitamin C benötigt.

Coenzym Q10
Q10 ist wichtig für die Fettverbrennung in den Mitochondrien, zudem vermag es die Wirkung von Insulin zu verstärken und hilft so den Blutzuckerspiegel bei adipösen Diabetikern zu verbessern. Es erleichtert den Gewichtsverlust bei einer Diät.

Zink
Auch Zink sollte immer im Vollblut bestimmt werden, da es zu 90 % intrazellulär vorkommt und eine regulierende Wirkung auf das Appetitzentrum im Gehirn entfaltet.

Carnitin
Der menschliche Körper kann Carnitin (genauer gesagt L-Carnitin, eine vitaminähnliche Substanz, die hauptsächlich über Fleisch in den Organismus gelangt) auch aus den Aminosäuren Methionin und Lysin selbst bilden. Im Jahr 2004 haben Luppa et al. (6) zeigen können, dass zusätzlich eingenommenes L-Carnitin, ohne dass ein L-Carnitin-Mangel vorlag, den Abbau von langkettigen Fettsäuren bei gesunden erwachsenen Probanden steigern konnte. Dies bedeutet eine erhöhte Fettverbrennung durch die Einnahme einer „Extraportion“ Carnitin.

Chrom
Auch wenn in der Vergangenheit immer wieder postuliert wurde, dass Chrom einen signifikanten Einfluss auf das Gewicht haben sollte, so konnte dieser Effekt bei gesunden Erwachsenen in neueren Studien nicht belegt werden. (7, 8)

Proinsulin
Bei erhöhten Proinsulin-Werten ist davon auszugehen, dass die Insulinproduktion ebenfalls erhöht ist, da Proinsulin bei der Produktion von Insulin in den Beta-Zellen des Pankreas entsteht. Erhöhte Werte sind daher ein Hinweis auf eine entstehende oder bereits bestehende Insulinresistenz und somit ein Risikomarker für eine diabetische Stoffwechsellage. Zugleich stimuliert Proinsulin die Lipo- / Adipogenese und wirkt als Maßnahmen zur Gewichtsreduktion. Andererseits kann man bei einer Gewichtsreduktion auch oft einen Rückgang der Proinsulinproduktion beobachten.

Wachstumshormone
Es wird zunehmend deutlich, dass das Wachstumshormon IGF bzw. das IGFBP-System (Insulin-like Growth Factor und IGF-bindendes Protein) bei der Regulation des Glukose-Stoffwechsels einen Gegenspieler des Insulins darstellt. Es erhöht den Blutzuckerspiegel durch Glykogenolyse und wirkt lipolytisch an den Fettzellen. (12) Zahlreiche Studien belegen, dass adipöse Menschen gegenüber Normalgewichtigen erhöhte Konzentrationen an freiem IGF-1 aufweisen, die hepatische Produktion von IGFBP-1 und IGFBP-2 jedoch unterdrückt ist. Hierdurch scheint die Bioaktivität von IGF-1 inhibiert zu werden, sodass die eigentlich positive Wirkung des Wachstumshormons, der anabole (aufbauende) Effekt vor allem an Muskel, Leber und Knochen, nicht zum Tragen kommt. Intravenös appliziertes Arginin stimuliert die Produktion von Wachstumshormonen nachweislich. (13)

Alle Vitamine, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffe und essentiellen Fettsäuren
Sowohl Untergewichtige als auch Übergewichtige die wenig oder sehr einseitige Nahrung zu sich nehmen, können in allen Bereichen der orthomolekularen Medizin Defizite entwickeln. Dies sollte entsprechend labortechnisch untersucht werden.

Fazit
Die Regulation unseres Körpergewichts ist sehr komplex und in seiner Gesamtheit bisher noch nicht bekannt. Es gibt sehr viele Faktoren, die auf dieses System Einfluss nehmen, jedoch wiederum nicht bei jedem Menschen in gleicher Weise und Intensität. Das macht es so schwer, gerade auch vor dem Hintergrund einer großen genetischen Variabilität, allgemeingültige Richtlinien und Ratschläge zu verfassen. Mit diesem Artikel sollte auf einige Mosaiksteine, im Besonderen die orthomolekularen Aspekte hingewiesen werden, um die Themen Über- und Untergewicht umfassender und doch effizient erfassen und therapeutisch angehen zu können.

Literatur

Johnson F, Mavroggiani A, Ucci M, Vidal-Puig A, Wardle J: Could increased time spent in a thermal comfort zone contribute to population increases in obesity? Obesity reviews, International Association for the Study of Obesity (2011) doi: 10.1111/j.1467-789X.2010.00851.x 2011 (First published online: 24 Jan 2011)Cappuccio FP, Cooper D, D\’Elia L, Strazzullo P, Miller MA: Sleep duration predicts cardiovascular outcomes: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. Eur Heart J (2011) doi: 10.1093/eurheartj/ehr007 (First published online: 7 Feb 2011)
Larsen Cm, Faulenbach M, Vaag A, Vølund A, Ehses JA, Seifert B, Mandrup-Poulsen T, Donath MY: Interleukin-1–Receptor Antagonist in Type 2 Diabetes mellitus. NEJM 2007, 356:1517-1526
Sandhya P, Das UN: Vitamin C therapy for maturity onset diabetes mellitus: relevance to prostaglandin involvement. IRCS Med Sci 1981; 9: 618. PubMed
Ley RE, Turnbaugh PJ, Klein S, Gordon JI: Microbial ecology: Human gut microbes associated with obesity. Nature 444, 1022-1023 (21 December 2006)
Luppa D (2004): Beteiligung von L-Carnitin an der Regulation des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels. Klinische Sportmedizin / Clinical Sports Medicine, Volume 5, issue 1, (pp. 25-34)
Lukaski HC, Siders WA, Penland JG (2007): Chromium picolinate supplementation in women: effects on body weight, composition and iron status. Nutrition 23:187-195
Vincent JB: The potential value and toxicity of chromium picolinate as a nutritional supplement, weight loss agent and muscle development agent. Sports Med. 2003;33(3):213-30.
Casson PR, Toth MJ, Johnson JV, Stanczyk FZ, Casey CL, Dixon ME: Correlation of serum androgens with anthropometric and metabolic indices in healthy, nonobese postmenopausal women. J Clin Endocrinol Metab (2010) Sep;95(9):4276-82. Epub 2010 Jun 21. (Erratum in: J Clin Endocrinol Metab. 2010 Nov;95(11):5137)
Schwiertz et al.: Microbiota and SCFA in lean and overweight healthy subjects. Obesity (Silver Spring) 18:190-5
Pfeiffer, CC: Nährstoff-Therapie bei psychischen Störungen. Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1986

Ratschläge zur gesunden Ernahrung:
Wir essen meist im Stress, selten mit Lust, selten bewusst.

Das Frühstück besteht all zu oft aus einer stehend herunter gegossenen Tasse Kaffee, das Mittagessen aus einem Sandwich oder einer Wurst an der Imbissbude um die Ecke. Und während des Abendessens läuft bereits der Krimi …

Eine wichtigste Voraussetzung zum Essen ist Muße. Kauen Sie jeden Bissen sehr gründlich. Zum Beißen braucht es ein gutes Werkzeug: Pflegen Sie Ihre Zähne also regelmäßig und gewissenhaft.

Je einfacher wir dann unsere Mahlzeiten gestalten, desto dankbarer wird unser Magen sein. Beim Essen sollten Sie bei guter Stimmung sein. Bei sehr schlechter Laune sollte man lieber auf das Essen verzichten. Schmücken Sie deshalb den Esstisch und servieren Sie die Speisen appetitlich mit viel Phantasie.

Esswaren sind Genuss-Mittel, also zum Genießen da. Der Biss in die Praline, der Schluck Rotwein oder der dampfende Espresso lassen uns wohl fühlen, werden augenblicklich Labsal für die Seele. Von der Schokolade beispielsweise haben wissenschaftliche Analysen nachgewiesen, dass hunderte von Aromastoffen und einige verblüffend marihuanaähnliche Substanzen für bekannt nachhaltige Genusswonnen sorgen (aber alles mit Maß – werde nicht zum \“Chocoholic\“).

Nichts im Übermaß! Dies ist für uns Überfluss-Gewöhnten sehr wichtig:
Nur dann essen, wenn man auch Hunger verspürt. Also meist mehrmals täglich wenig essen (und nicht wenige Male viel). Dabei nimmst du nachgewiesenermaßen auch ab, da dein Körper bei zu lang anhaltendem Hunger sofort an \“Verhungern\“ denkt und nachher alles nur noch in Reserve (Fettpolster) anlegt! Deshalb sind auch alle Hungerdiäten unbrauchbar zum Abnehmen.

Genießen Sie, was Sie essen!
Lernen, zu spüren, was der Körper – und die Seele – braucht und was Ihnen im Moment gut tut.

Das Ziel wäre also ein Wechsel von Genuss und Zurückhaltung, da wirklicher Genuss ohne zeitweiligen Verzicht nicht denkbar ist!

Wählen Sie zum Sattessen Getreideprodukte, Kartoffeln, Reis, Mais, Hülsenfrüchte, Sauerkraut, Teigwaren, Gemüse und Obst, Fisch.
Wählen Sie etwas sparsamer: Milchprodukte, Geflügel und Fleisch.
Wählen Sie wenig und nur zum Verfeinern: Öle, Fette, Nüsse und Honig.

Bevorzugen Sie möglichst vollwertige Nahrungsmittel, d.h. nicht solche denen irgendwelche Teile entzogen sind (raffinierte) – also Vollkornmehl anstelle von weißem Mehl (Vollkornbrot, Vollkornteigwaren), Honig anstelle von raffinierten weißen Zucker, Vollreis oder Naturreis anstelle von poliertem Reis, frische Speisen anstelle von Konserven,… \“Vollwertig\“ dürfte sich Gemüse, Obst und Getreide eigentlich nur nennen, wenn es aus biologischem Anbau stammt, welcher ohne Gifte zum Spritzen und Düngen auskommt.

Immer Produkte aus der Nähe bevorzugen (Direkt beim Bauern kaufen! Eigener Garten – auch nur auf dem Fenstersims!). Nahrung aus fremden Kontinenten empfehle ich zu reduzieren oder zu meiden. Die heute (mit ungeheurem Energieverschleiß) aus Übersee – zu Spottpreisen – importierte Nahrung wird in riesigen Monokulturen angepflanzt, was gegen die Natur ist und deshalb enorme Düngung und Insektengifte, etc. nötig macht. Ferner fordert jeder lange Transport Maßnahmen der Haltbarmachung, was heute wiederum meist mit der chemischen Keule erfolgt. Paradebeispiele sind Bananen, Ananas, aber auch Kaffeebohnen!

Beginnen Sie jede Mahlzeit mit Rohkost (Rohsalate, Obst, Gemüse, außer Bohnen). \“Iss roh – so wirst Du froh! Iss kalt – so wirst Du alt!\“.

Saisongerechte Salate, Gemüse und Obst auftischen: Tomaten, Gurken und Kopfsalat nur kaufen, wenn sie nicht aus beheizten Treibhäusern stammen! Im Winter sollte man z.B. den Kopfsalatkonsum auf 100 Gramm an jedem 5. Tag beschränken (Nitrite und Nitrosamine!). Auch Eier sind Saisonartikel. Wenn wir Freilandeiern den Vorzug geben, müssen wir uns darauf einstellen, dass die Hühner im Winter weniger legen.

So wenig tierisches Fett wie möglich – aber regelmäßig Fisch! Bevorzugen Sie pflanzliche Nahrungsmittel: beim Fett also täglich v.a. kalt gepresste Pflanzenöle (Wallnuss, Leinöl, Weizenkeimöl, Olivenöl, Rapsöl ). Man muss auch an die versteckten Fette denken (fettreiches Fleisch, Würste, Milch, Vollfettkäse, Nüsse, Schokolade, etc.- siehe weiter hinten noch ausführlicher). Unbedingt zu vermeiden ist das Überhitzen der Fette beim Braten und Frittieren.

Der Eiweißgehalt der Muttermilch beträgt mit 2% nur ein Drittel des Eiweißgehalts der Kuhmilch. Dieses Eiweiß in der Muttermilch ist aber äußerst hochwertig, und damit wäre auch erwiesen, dass der Mensch selbst im strengsten Wachstumsalter mit relativ wenig, aber dafür hochwertigem Eiweiß auskommt. Kuhmilch ist ebenfalls gesund, aber auch hier nur in Massen. Kuhmilch ist eine tierische Säuglingsnahrung und für uns Menschen eigentlich schwer abbaubar. Besser sind da die bereits \“vorverdauten\“ Milchprodukte (Käse, Quark, Yoghurt, Kefir, Sauermilch…)..

Eiweiß erhalten wir auch durch Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Mais, Kartoffeln.
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sind hauptsächlich in Obst. Gemüse, Salaten, Frucht- und Gemüsesäften enthalten.

Wir brauchen täglich 1 – 3 Liter Flüssigkeit, am besten in Form von Wasser, Mineralwasser oder Kräutertee. Man trinke eher vor, nach und zwischen den Mahlzeiten und nicht während denselben.

Der Widerspruch, dass als \“Essenssünden\“ geltende Speisen und Getränke gut tun, wird beim Reizthema Alkohol besonders deutlich: Alkohol ist und bleibt ein Teufelszeug, das Körper und Kopf schwer schädigen kann – wenn man ihn missbraucht. Dass aber mäßiger Alkoholkonsum gesundheitsfördernd sein kann – und vor allem Herzerkrankungen wirksam vorbeugt -, steht mittlerweile auch bei kritischster Prüfung außer Frage.

Ähnlich wie Alkohol verhält es sich mit dem Koffein – einem \“Nervengift\“, das Kaffee und Tee weltweit so beliebt gemacht hat – oder Gewürzen wie Chili, Pfeffer und Salz: genießt man sie in rechten Massen und zum richtigen Zeitpunkt, wirken sie auf Körper und Geist erwiesenermaßen anregend und wohltuend (also nicht mehr als 2-3 Tassen Kaffee täglich).

Ballaststoffe (v.a. Zellulose) können wir nicht genug essen. Sie füllen unseren Magen und verleihen ein angenehmes Sättigungsgefühl. Außerdem sorgen sie für eine gute Verdauung und verhüten auch viele Darmerkrankungen (bis zum Dickdarmkrebs!). Viele Ballaststoffe in der Nahrung senken auch die Blutfette. Wir nehmen sie in Gemüse, Salaten, Obst und Vollkorn (Z.B. Weizenkleie) zu uns.

Zucker hebt das Lebensgefühl – sofort. Ob man Schokolade, Konfitüre, Eis oder Kuchen isst: der Blutzuckerspiegel steigt ebenso unmittelbar wie unsere Laune, da die Endorphinproduktion der körpereigenen Opiate aktiviert wird. Die Lust auf Zucker ist uns im übrigen angeboren: bereits kleine Babies beginnen zufrieden zu lächeln, träufelt man ihnen das erste Mal Zuckerlösung auf die Zunge (Muttermilch ist ebenfalls sehr süß) – bei Salzigen und Saurem dagegen verziehen sie das Gesicht. Bitteres ist in der Natur meist giftig.

Noch eine Bemerkung zu den künstlichen Süßstoffen (Saccharin, Cyclamat, Aspartam, Xylit…): Diese können dann ein Problem werden, wenn Sie sie allein, ohne etwas Nahrhaftes zugeführt werden. Sie treiben die Insulinproduktion hoch und liefern aber zugleich nicht genug Kalorien: Der Hunger wird angeregt, ohne gestillt zu werden. Das System kommt nicht zur Ruhe. Jemand, der eben um 14 Uhr einen künstlich gesüßten Snack gegessen hat, wird schon gegen 16 Uhr ein Stück Kuchen haben wollen. Also: dann lieber noch Zucker als Chemie!

Die versteckten Fette:
Eigentlich wissen wir es genau: wir essen zuviel Fett. Der optimale Fettbedarf wäre 70 bis 80 g pro Kopf und Tag, der effektive Verbrauch liegt bei 143 g und ist im Steigen begriffen. Unser Fettverbrauch eindeutig zu hoch.
Wenn wir uns die 143 g am Stück auf dem Frühstückstisch vorstellen, werden wir kaum auf den Gedanken kommen, dass wir ein so imposantes Quantum im Laufe eines Tages verzehren. Die Margarine oder Butter auf dem Brot, das Öl im Salat und das Bratfett können sich nicht so zusammenläppern, wo wir doch die fetten Partien am Fleisch immer wegschneiden! Wer vermutet schon, dass ein Eigelb ebenso viel Fett enthält wie 60 g Schlagrahm, und dass ein Doppelrahmkäse den Fettgehalt von einem Esslöffel Öl hat? Wenn wir uns zum Beispiel zum Frühstück eine Tasse Ovomaltine und ein Croissant zu Gemüt führen, haben wir schon zweimal 8 g Fett konsumiert, ohne die Butter auch nur aus dem Kühlschrank geholt zu haben.
Gibt es zum Mittagessen eine Bratwurst (40 g) und Rösti (30 bis 50 g), dazu einen Salat mit französischer Sauce (10 g), so ist der Tagesbedarf bereits überschritten.
Der Körper braucht also Fett, aber er braucht in den meisten Fällen weniger, als ihm zugeführt wird. Der Fettkonsum lässt sich leichter senken, wenn wir neben den sichtbaren Fetten wie Butter, Margarine, Salatöl, Backfett auch die unsichtbaren genau im Auge behalten.
Vollkornbrot mit kalorienarmer Margarine, Milchdrink im Frühstückskaffee, fettarme Salatsauce, im Ofen gebackene statt im Fett gebratene Kartoffeln, mageres Fleisch statt Wurstwaren, Kräuterquark statt Mayonnaise, Rohkost und Früchte statt Nüsse und Patisserie das sind alles gesunde Alternativen. Sei erfinderisch und vor allem aufmerksam beim Einkaufen. Lies die Analysen, bevor du zugreifst, denn z.B. bei Milchprodukten und Fleischwaren kann der Fettgehalt enorm variieren.
Suche der Gesundheit zuliebe nach den versteckten Fetten in der Nahrung, denn wenn das Fett erst einmal an deinen Hüften oder am Bauch ist, lässt es sich nicht mehr verstecken.

Die Superreichen:

  • Mayonnaise 80 g (Fettgehalt pro 100 g)
  • Speck, durchwachsen 65 g
  • Erdnüsse 50 g
  • Salami 42 g
  • Pommes 39 g
  • Milchschokolade 35 g
  • Schlagrahm 32 g
  • Käse (60% F. i.Tr.) 31 g
  • Blätterteig 28 g
  • Aal 25 g
  • Avocado 24 g
  • Schweinefleisch 23 g
  • Marzipan 18 g

Abnehmen – Die besten Tipps gegen zuviel Hunger – übergewichtige Kinder benötigen eine „Sonderbehandlung“
Wundermittel zum Abnehmen gibt es nicht. Mit ein bisschen Motivation und den richtigen Tipps lässt sich aber der Bauch überlisten und Kilos abbauen – mit langfristigem Erfolg.
Denn kein Wundermittel bricht die Grundregel: Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als sein Körper verbrennen kann, setzt Fett an. Dabei spielt es keine Rolle, ob die überschüssigen Kalorien von einer ungesunden Schokolade oder einem gesunden Müesli stammen.
Zum Abspecken braucht es Motivation und die richtigen Tipps:
Steigern Sie zuallererst Ihre körperliche Aktivität, um zusätzliche Kalorien auszugleichen. So behalten Sie das Gewicht.
Verzichten Sie nicht auf zuviel. Wenn der psychische Druck zu groß wird, hört man zu früh mit den guten Vorsätzen wieder auf. Langsam, aber sicher abnehmen.
Essen Sie langsam! Das Hungergefühl verschwindet erst 20 bis 30 Minuten nach Beginn der Mahlzeit. Darum Pausen beim Essen einlegen; Gabel nach jedem zweiten Happen weglegen und langsam kauen.
Einkaufen mit vollem Magen. So kaufen Sie weniger.
Betätigen Sie sich nicht als Müllschlucker. Esswaren, die sonst schlecht werden, müssen Sie nicht in Ihrem Magen entsorgen. Kaufen Sie von vornherein weniger ein.
„Ausrutscher” sind nicht tragisch. Wer spürt, dass ein Stückchen Schokolade die Gelüste schnell befriedigen könnte, sollte sofort zugreifen und nicht, erst einen Apfel, dann ein Stück Brot und schließlich doch die Schokolade essen.
Ein Glas Wasser täuscht den Magen. Wenn Sie zehn Minuten vor dem Essen Wasser trinken, wird der Magen schon vorgefüllt. So nehmen Sie bei der Hauptmahlzeit automatisch weniger Kalorien zu sich.
Essen Sie viele Früchte aber die richtigen: Erdbeeren, Himbeeren und Wassermelonen enthalten fast keinen Zucker. Bananen und Büchsenfrüchte sind dagegen Kalorienbomben.
Auch Gemüse enthalten wenig Kalorien und sind reich an Ballast- und Füllstoffen. So hat man rasch ein Gefühl von Sattheit. Sie dürfen zwischendurch genascht werden, um den größten Heißhunger zu verhindern.
Essen Sie Getreide und Teigwaren. Sie enthalten entgegen der landläufigen Meinung weniger Kalorien als fetthaltige Speisen. Bevorzugen Sie Esswaren mit einem tiefen Glukosefaktor (Linsen, Teigwaren, Reis, Kartoffeln etc.). Deren Zucker geht langsamer ins Blut und bewirkt damit länger ein Sättigungsgefühl.
Gegen Ende der Kur sollte man langsam die Portionen erhöhen. Denn sonst legt der Körper um so schneller wieder Fettdepots an.

Übergewichtige Kinder brauchen „Sonderbehandlung”:
Zuallererst: Mit gutem Beispiel vorangehen: Essen Eltern unkontrolliert oder halten sie oft Diäten ein, tendieren die Kinder zu Übergewicht oder Essstörungen. Eltern sollten ihren Kindern erlauben, in Bezug auf die Ernährung ihre eigene innere Regulierung zu entwickeln, und gleichzeitig dafür sorgen, dass (reichlich) gesunde Nahrungsmittel zur Verfügung stehen.
Dann: Je jünger das Kind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die überzähligen Pfunde erhalten bleiben. Oft erfolgen die Gewichts- und Größenzunahme nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Und normalerweise kommen die Pfunde vor den Zentimetern.
Generell sollte der Maßstab die Gesundheit, nicht das Aussehen des Kindes sein: Wichtiger als das Gewicht sind ein gesundes Essverhalten und ausreichende körperliche Aktivität. Man sieht auch, dass Dritt- und Viertklässler, deren Fernsehkonsum auf eine Stunde pro Tag beschränkt wurde, nach neun Monaten messbar schlanker waren als solche, die vor der Glotze saßen, so lange sie wollten.
Was und wie wir essen, wird stark von der Umwelt, also zunächst von der Familie beeinflusst. Eltern sollten in die Ernährungsweise ihrer Kinder möglichst wenig eingreifen. Das Schlimmste, was sie tun können, ist, Nahrung einzuschränken. Ein völliges Verbot, zum Beispiel von Süßigkeiten oder Pommes Frites, macht diese für Kinder nur besonders attraktiv.

Essgewohnheiten ändern:
So bekommt Ihr Kind die Kalorien im Griff:
Nicht mehr vor dem Fernseher, sondern nur noch am Esstisch essen
Bei jeder Mahlzeit mindestens fünfmal das Besteck ablegen und eine kleine Pause machen
Zu jeder Mahlzeit Mineralwasser oder ungesüßten Tee trinken
Täglich 2-Mal Früchte und dreimal Gemüse oder Salat essen
keine Exzesse: Jede Woche sind 5 erlaubte Portionen Süßes erlaubt
Treppen steigen statt Lift und Rolltreppe fahren
1-Mal pro Woche schwimmen gehen
1-Mal pro Woche eine halbe Stunde laufen, Fahrrad fahren oder schwimmen
3-Mal pro Woche zehn Minuten Gymnastik machen
Sportverein beitreten und dort regelmäßig mitmachen

Ernährung aus Überzeugung:
Ovo-Lacto-Vegetarier essen kein Fleisch von Tieren, wohl aber deren Produkte wie Eier und Milch.

Lacto-Vegetarier verzichten zusätzlich auf\‘ den Genuss von Eiern, da daraus Leben entstehen könnte.

Veganer lehnen den Genuss aller tierischen Nahrungsmittel – inklusive Honig – ab. Obst, Nüsse, Samen, Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse bilden die Hauptbestandteile ihrer Nahrung.

Die Motivationen zur vegetarischen Ernährungsweise sind verschieden: ethische und religiöse Überzeugung mit konsequenter Anwendung des Gebotes «Du sollst nicht töten» oder aber gesundheitliche und ernährungsphysiologische Aspekte.

Viele Vegetarier haben zudem ein enges Verhältnis zur Umwelt und zeigen daher Vorliebe für naturbelassene Nahrungsmittel wie Rohkost und Vollkornprodukte. Die gesunde Lebenshaltung geht oft über die Ernährung hinaus und äußert sich in vermindertem Alkohol- und Nikotinkonsum sowie in vermehrter körperlicher Aktivität. All diese Faktoren zusammen tragen zur gesundheitsfördernden Wirkung des Vegetarismus bei.

Vorteile
Wie Untersuchungen zeigen, ist vegetarische Ernährung kalorienärmer, da weniger versteckte Fette gegessen werden. Der Anteil an gesättigten Fetten und Cholesterin wie auch jener von Zucker ist gegenüber den Omnivoren (Allesessern) vermindert. Durch den häufigen Konsum von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist zudem die Aufnahme an Ballaststoffen erhöht, was ebenfalls zum gesundheitlichen Wert der Nahrung beiträgt.

Nachteile
Allerdings können nicht alle Formen des Vegetarismus uneingeschränkt empfohlen werden. Je mehr Nahrungsmittel ausgeschlossen werden, desto schwieriger wird es, den Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen zu decken. Für Kinder und Jugendliche sowie schwangere und stillende Frauen kann es gefährlich werden, wenn sie ihren Bedarf nur mit pflanzlichen Produkten zu decken versuchen. Denn sie benötigen für Wachstum und Milchsynthese vermehrt Proteine, Vitamine und Mineralstoffe.
Viele pflanzliche Proteine sind gegenüber den tierischen minderwertig. Sie enthalten nicht alle vom Menschen benötigten Aminosäuren (= Eiweißbausteine) und ergeben somit eine schlechtere Ausbeute, weil sie dem Körpereiweiß weniger ähnlich sind. Sie müssen daher durch geeignete Kombination mit anderen Proteinen aufgewertet werden. Guten Ergänzungswert haben die Kombinationen:
Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Soja-Bohnen) mit Getreide (Weizen, Mais, Reis u. a.);
Hülsenfrüchte mit Samen und/oder Nüssen;
jede Kombination von pflanzlichem Eiweiß mit tierischem, wie «Brot mit Milch» oder «Kartoffeln mit Eiern».
Die knappe Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen kann bei veganischer Ernährung zu Mangelerscheinungen führen. Vitamin B12, Kalzium und Eisen stehen dabei im Vordergrund. Vitamin B12 ist nur in tierischen Produkten enthalten, kann aber durch Vitamin B12 angereicherte Sojaprodukte oder Vitaminsäfte sichergestellt werden (mehr dazu hier!). Ovo-Lacto-Vegetarier kennen kaum Probleme, da Eier viel Eisen, Milchprodukte viel Kalzium und beide Vitamin B12 enthalten.

Der goldene Mittelweg
Sehr gute Kenntnisse über den Nährwert der einzelnen Nahrungsmittel sowie Kreativität im Zusammenstellen der Mahlzeiten sind Voraussetzungen, damit vegetarische Ernährung sowohl ernährungsphysiologisch als auch kulinarisch ganz befriedigen kann. Geringeres Körpergewicht, tieferer Blutdruck, bessere Blutwerte u. a. m. sind sicher Grund genug, sich vermehrt mit dieser Ernährungsform zu befassen.

Auch für jene, die sich nicht vollständig zum Vegetarismus bekennen können, ist es von Vorteil, häufig fleischlose Tage einzuschalten oder den anderen Proteinlieferanten mehr Beachtung zu schenken.

Und wie mache ich Kindern Gemüse schmackhaft?
Kinder sollten mehrmals täglich eine Portion Obst oder Gemüse essen. Für Eltern ist das oft schwierig. Denn Kinder haben Phasen, in denen sie etwa Gemüse rigoros ablehnen. Doch es gibt ein paar Tricks, mit denen man den lieben Kleinen die gesunde Nahrung schmackhaft machen kann:
Für Abwechslung sorgen! Immer wieder andere Sorten ausprobieren, Gemüse mal roh, mal gegart auf den Tisch stellen.
Die Kinder mitbestimmen lassen. Sie sollen beim Einkauf mit aussuchen und beim Zubereiten helfen. Eigene Meisterwerke verschwinden schneller im Kindermund.
Gemüse-Soja-Burger sind für Kinder attraktiv.
Rohes Gemüse zum Knabbern mit Kräuterdip anbieten
Gemüse oder Obst ein wenig zurechtschnitzen. Aus Möhren können Krokodile werden, aus Radieschen kleine Mäuschen. Äpfel lassen sich aushöhlen und zu «Schatzkammern» für kleine Obststückchen verwandeln. Kinder sind mit Phantasie schnell zu begeistern.
Gemüse im Märchen mitspielen lassen, z.B.: «Die kleine Fee kann so gut zaubern, weil sie so viel Möhren und Brokkoli isst.»
Frische Kartoffeln sind ein guter Ersatz für Gemüse. Als Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder Ofenkartoffeln können sie sogar Kinder-Favoriten werden.
Seien Sie zurückhaltend mit Pommes Frites!
Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen liefern auch eine Menge an Vitaminen und Mineralstoffen. Nehmen Sie sie zumindest einmal pro Woche in den Speiseplan auf.
Auch Frucht- oder Gemüsesäfte sind sinnvoll. Fruchtsäfte immer mit Wasser verdünnen, sonst ist zu viel Zucker darin. Für Gemüse braucht man eine besondere Saftpresse.
Vor allem eines: Haben Sie Geduld! Kinder werden nicht über Nacht zu guten Gemüseessern
Noch einmal: Die Ernährungsforschung der letzten Jahre bewies aufgrund ihrer konsistent widersprüchlichen Befunde, dass es beim Essen weder strenge Gebote noch Verbote – kein Fleisch!, kein Cholesterin!, kein Salz!, kein Alkohol!, kein Zucker! – geben kann, es sei denn, medizinische Gründe machen Diät-Vorschriften individuell notwendig.

Was bleibt denn nun sehr Wichtiges?
Abwechslungsreich essen (mehrmals täglich wenig) und körperlich aktiv bleiben („Lieber fett und fit als mager und matt!”, d. h. nicht auf das Gewicht kommt es an, sondern auf die körperliche Fitness)!

Iss mit Lust und Freude, aber beende den Genuss, bevor du übersättigt bist!
So wenig tierisches Fett wie möglich! Aber regelmässig Fisch.
Mehrmals täglich Gemüse und Obst! Pflanzliche Nahrungsmittel bevorzugen!
(Copyright© by Dr.med.Thomas Walser, CH-8004 Zürich)

Diese Liste von Diäten umfasst die zur Zeit wichtigsten, die jedoch auch jeweils ihre eigenen spezifischen Nachteile haben.

  • Brigitte Diät
  • Insulin Diät
  • Atkins Diät
  • Glyx Diät
  • New York Diät
  • Pape Diät
  • Max Planck Diät
  • Weight Watchers
  • South Beach Diät
  • Anabole Diät

Fettstoffwechsel
Metabolisches Syndrom, erhöhte Triglyzeride, Cholesterin,…usw. sind häufig folgen eines unphysiologischen Lebenswandels. Durch Anpassung der Ernährung und des Lebensstils lassen sich diese Symptome häufig wieder verbessern.

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